Kanada

Naturerlebnis und Abenteuer

Am Steuer eines Fahrzeuges lernt man den Westen Kanadas zweifellos am besten kennen. Wir - meine damalige Freundin und ich - haben uns für einen vorab gebuchten Pick-up-Camper entschieden. So hatten wir nicht nur die Möglichkeit abgelegene Orte zu besuchen, sondern wir konnten auch übernachten wo immer wir wollten.

Wie viele Besucher West Kanadas haben auch wir Calgary als Ausgangspunkt dieser Reise gewählt und sind über den Nationalpark der Rocky Mountains nach Vancouver gefahren. Für die Besichtigung der Olympiastadt von 1988 haben wir zwei Tage benötigt. Da sich viele Sehenswürdigkeiten nahe dem Stadtzentrum befinden, konnten wir diese gut zu Fuß erreichen. Calgary Tower, Saddle Dome und der angrenzende Olympic Park sind nur einige lohnende Ziele in der Stadt.

Nach der Übernahme des Campers steuerten wir auf dem Highway 1 zuerst das 127 km entfernte Banff an. Die Stadt, Dreh und Angelpunkt des gleichnamigen Parks, nutzen wir, um das erste Mal eine kleinere Tour in der nahen Umgebung zu laufen. Nach diesem Ausflug nutzten wir auch Gelegenheit das pompöse Banff Springs Hotel zu bewundern. Das Luxus-Hotel, ein alter Steinbau inmitten der grünen Landschaft, gehört sicherlich zu den Hauptatraktionen der Stadt. Ab hier sind wir zunächst nicht mehr dem Trans Canada Highway (THC) gefolgt, sondern haben die zweitägige Alternativroute in den Kootenay und Yoho Nationalpark gewählt. Auf einer Wanderung haben wir dann auch die erste Begegnung mit einem Bären gemacht. Ganz überraschend tauchte der Zottel am Wegrand auf und Gott sei Dank flüchtete er binnen weniger Sekunden durch einen nahe gelegenen Bach weiter ins Gestrüpp. Wer sich hier mehr erschreckte ist fragwürdig!

Kurz vor dem Erreichen von Lake Louise haben wir einen Abstecher zu den Takakkaw Falls gemacht, dessen Wassermassen beeindruckend 384 m in die Tiefe stürzen. Lake Louise , der "Postkartensee" Kanadas, war mit Sicherheit einer der imposantesten Anziehungspunkte dieses Urlaubes. Auch wenn sich in dieser Gegend zahlreiche Touristen tummelten, entkamen wir dem Besucheransturm schnell, indem wir uns entschlossen, die Gegend zu Fuß in einer Tagestour zu erkunden. Zuerst starteten wir zu dem 400 Meter höher gelegenen Lake Agnes, um anschließend über den Highline Trail wieder in Richtung unseres Ausgangspunktes zurückzukehren. Zwischendurch boten sich zahlreiche super Ausblicke auf den stets tiefer gelegenen Lake Louise. Eine weiterer Blickfang in dieser Gegend war Moraine Lake . Aber auch hier war nichts von Einsamkeit zu spüren.

Wieder auf dem THC folgten wir der Traumstraße in Richtung Norden zu den Columbia Icefields. Zwischendurch kamen wir immer wieder an Aussichtspunkten, wie denen auf Bow und Peyto Lake vorbei. Selbstverständlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß auch auf diesem Teilabschnitt einige Bären am Straßenrand grasten und sobald sie auftauchten, ein Verkehrschaos verursachten. Somit war es nicht sonderlich schwer Bären zu finden ... einfach zum nächsten Stau fahren !

Leider haben wir von dem Icefield selber nicht so viel sehen können, da sich der Gletscher in einer dichten Nebelbank verbarg. Besseres Wetter hatten wir hingegen in dem nördlicher gelegenen Gebiet um Jasper. Wanderungen zum und am Edith Cavell Gletscher sowie eine herrliche Kanutour auf dem bildschönen Maligne Lake ließen uns 3 Tage in dieser Region verweilen bevor wir in Richtung Westen aufbrachen.

Um den höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains zu sehen, führte der Weg am Mount Robson Nationalpark vorbei. Doch nicht nur der Berg übte eine Faszination auf uns aus, sondern auch die erste Teilstrecke des nahen Berg Lake Trails . Den kompletten Trail (2 Tage) konnten wir sehr zu meinem Bedauern nicht laufen, da wir uns vorab entschieden hatten, diesen Urlaub ohne ein Zelt zu verbringen.

Die kommende Strecke nach Vancouver legten wir in 2 Tagen via Kamloops und der Whistlerregion zurück. Der Stadt mit ihren rund 1,6 Million Einwohnern widmeten wir unsere letzten 2 1/2 Tage vor dem Heimflug. Neben dem üblichen Bummeln in Stadtzentrum, der Besichtigung von Gas- und Chinatown stand ein Besuch des Stanley Parks und des Canada Places auf dem Programm.




Reiseinformationen:

Reiseroute: Calgary - Banff - Lake Louise - Jasper - Mount Robson NP - Whistler - Vancouver

Reisedatum: 07.06. - 28.06.1998

Dauer: 3 Wochen

Art: Indvidual, zusammen mit meiner damaligen Freundin

Unterkunft: Camper, Hotel

Fortbewegung: Camper (Pick up)

Anreise: Air Transat

Kosten: ca. 3.300 DM

Reiseführer: Reise Know How

Karte: MapArt Britisch Columbia (1: 2.000.000); Hiking Trails Recreation Map Columbia Icefield    (1: 50.000), Banff & Mt. Assiniboine (1: 100.000), Jasper & Maligne Lake (1: 100.000)



LANDESDATEN

Lage:
Kanada liegt im Norden des amerikanischen Kontinents; es grenzt im Süden an die USA, im Westen an den Stillen Ozean und Alaska, im Norden an das nördliche Eismeer, im Osten an die Baffin-Bucht und den Atlantischen Ozean.

Fläche: 9 976 139 km².

Einwohner:
Bevölkerung: Ca. 30 Mill. Einwohner.
Städte: Ottawa (Hauptstadt) mit Vororten 1 Mill. Einwohner; (jeweils als sog. Metropolitan Area) Toronto 4,3 Mill. E., Montreal 3,4 Mill. E., Vancouver 1,8 Mill. E., Edmonton 855 000 E., Calgary 831 000 E., Winnipeg 677 300 E., Quebec 693 000 E., Hamilton 643 000 E., Kitchener 395 000 E., Halifax 342 000 E.

Sprache:
Englisch; in Quebec Französisch.

Zeitverschiebung:
Von Ost nach West Mitteleuropäische Zeit (MEZ) -41/2 Std. bis -9 Std. Beginn der kanadischen Sommerzeit am ersten Sonntag im April, Ende am letzten Samstag im Oktober (der größte Teil dieser Zeitspanne entspricht der europäischen Sommerzeit, daher gleicher Zeitunterschied; nur zu Beginn der kanadischen Sommerzeit -31/2 Std. bis -8 Std.).


REISEZEIT


Kanada (allgemein)
Günstig: Mitte Juni bis September. Ziemlich heiss (30°C) in den südlichen Prärieprovinzen während des Sommers. Für nördliche Regionen eher Juli/August.
Weniger günstig: Oktober bis Mai. Kühler, schöner Herbst, gefolgt von schneereichen, kalten Wintern (–30°C).

Westkanada
Günstig: Juni bis September. Tagestemperaturen um 25°C. Einzigartige Herbstlandschaften ab September. Ferienhochsaison und Moskitozeit im Juli/August. Regenfälle (vor allem an der Küste) und Kälteeinbrüche jederzeit möglich. Schneefälle bereits ab September möglich. Labour Day bezeichnet das Ende der Tourismussaison in Alaska.
Weniger günstig: Oktober bis Mai. Schneereiche, kalte Winter. –30°C, kurze Tage. Zu Winterbeginn nasskalt, Eisregen. Januar bis März gut für Skifahren, Skitouren in der Wildnis.




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